Wer im Rheinland etwas mit Baumschulen zu tun hat, der kennt den Namen Selders. Er steht für eine Familie, die tief mit der Branche verwurzelt ist. Theo Selders ist mit acht Geschwistern in der Baumschule seiner Eltern aufgewachsen. Sein Vater hatte für seinen ältesten Sohn einen ganz besonderen Karriereweg vorgesehen und so ließ sich Theo Selders dazu überreden, eine Banklehre zu absolvieren. „Da habe ich viel gelernt“, sagt er, „aber mein Herz schlägt nun mal für den Gartenbau und es reizte mich, mich selbstständig zu machen“, fügt er hinzu. Und so wurde er genauso Baumschuler wie seine sechs Brüder.
Etwas Wettbewerb zwischen den Brüdern um die besten Ideen war immer dabei, aber zunächst wurde er belächelt als er die Idee für innovative Dachbegrünungen in die Realität umsetzte. Das war bereits vor 40 Jahren, zu einem Zeitpunkt, zu dem die Idee der Dachbegrünung noch nicht in den Köpfen angekommen war und die Vorteile noch nicht so bekannt waren. Am Anfang war es schwierig, heute hat er sich mit seiner Firma „GreenDepot“ am Markt einen Namen gemacht. Im Laufe dieser Jahre hat er viele Dächer, z.B. des Einzelhandels oder von Einkaufzentren begrünt. „Als man mich fragte, ob ich die Dächer von Litfaßsäulen begrünen würde, war ich erst skeptisch. Wenn man dann aber hört, dass es sich in einer Stadt um mehr als 100 Litfaßsäulen handelt, dann sind das Flächen, die sich begrünt für die Natur aber auch für mich als Anbieter lohnen“, meint Theo Selders und fügt mit einem Schmunzeln hinzu, „da werden die Säulen auch zu Werbeträgern für meine Dachbegrünung.“
Die Vorteile einer Dachbegrünung sind mittlerweile anerkannt. Neben der Optik tragen sie zur Wärmedämmung bei, wirken als Staubfilter, speichern Regenwasser, sind ein Schalldämmer und fördern die Biodiversität, indem sie Lebensraum für Insekten schaffen. „Wir tun etwas für die Seele der Menschen“, sagt er, „wenn Menschen zwischen Beton leben, ist jede Begrünung eine Bereicherung.“
In der Baumschule habe er gelernt, Dinge mit der Natur zu machen. Er weiß, welche Voraussetzungen er den Pflanzen mitgeben muss, damit sie weitestgehend ohne Pflege auf den Dächern wachsen können. Von seiner Marktposition hat er eine klare Vorstellung, „Ich will dabei nicht der Billigste sein“, sagt er mit Überzeugung, „denn ich gebe mit meinen Produkten auch das Beste und darunter will ich nicht gehen“.
Er verkauft ein Gesamtkonzept. Die Vegetationsmatten werden aus vollständig recycelten PU-Weichschaum hergestellt. Auf die Matten kommt dann die Substratschicht, in der die Pflanzen wachsen.
Auch heute noch ist er der Suche nach Innovationen, die sein Produkt mit Blick auf eine nachhaltige Zukunft voranbringt. Photovoltaik und Pflanzenwachstum, wie kann das auf einer Fläche zusammenwirken. Das ist sein Thema. Das passt auch gut zu Agrobusiness Niederrhein. Theo Selders ist mit GreenDepot jetzt Mitglied im Verein Agrobusiness Niederrhein, der sich zum Ziel gesetzt hat, innovative Themen durch Wissenstransfer und Austausch für die Agrobusiness Branche nutzbar zu machen. „Das Thema Agrivoltaik hatten wir bereits mehrfach auf der Tagesordnung und es bleibt aktuell in der Diskussion“, erklärt Dr. Anke Schirocki, Geschäftsführerin von Agrobusiness Niederrhein. Möglichkeiten der Zusammenarbeit besprachen Anke Schirocki und Simone de la Motte mit Theo Selders bei einem Besuch bei ihm in Mönchengladbach. „Unsere Mitglieder haben auch die Möglichkeit, Wünsche für Themen zu benennen, die wir in Veranstaltungen aufgreifen. So schätzen wir die Zusammenarbeit und können auf den Bedarf der Unternehmen reagieren“, fügt de la Motte hinzu.
Simone de la Motte (Agrobusiness Niederrhein) im Gespräch mit Theo Selders (GreenDepot) dem Experten für Dachbegrünungen
Foto: Agrobusiness Niederrhein e.V.
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