Maßnahmen zur Stärkung der Nachhaltigkeit spielen in den Firmen von Elbers aus Kevelaer schon seit langem eine große Rolle. Das gilt für die zwei Zierpflanzenproduktionsbetriebe, Gartenbau Elbers und RheinMaasFlora KG, in denen Eriken und Callunen wachsen, genauso wie für das Handelsunternehmen, Eurofleurs Elbers GmbH & Co. KG, das die eigenen Pflanzen sowie viele Pflanzen der Gärtner vom Niederrhein vermarktet.
Agrobusiness Niederrhein hatte zu einer Betriebsbesichtigung im Mitgliedsunternehmen Eurofleurs Elbers GmbH in Kevelaer eingeladen. Die über 20 Teilnehmer erfuhren, dass im Sinne der Nachhaltigkeitsstrategie des Unternehmens bereits 2011 auf Spankörbe statt Plastiktöpfe und Etiketten aus Steinpapier umgestellt wurde. 2015 kamen Callunen im torfreduziertem Substrat und im Biotopf dazu. 2019 wurden dann auch die bienenfreundlichen Erika gracilis – seit den 70er Jahren in Produktion – ins nachhaltige Sortiment aufgenommen. Mit der neu gegründeten Produktionsfirma RheinMaasFlora KG wurde bereits 2009 ein komplett neuer Produktionsbetrieb aufgebaut, der auf aktuellstem technischen Standard und nachhaltigen Gesichtspunkten ein rezirkulierendes Wassersystem im Freiland eingeführt hat. Als weitere Beispiele für nachhaltige Maßnahmen im Betrieb nennt Ann Elbers die Umstellung auf papierlose Rechnungen, Solaranlagen auf den Verladehallen und passend dazu Ladestationen und E-Autos als Firmenwagen. Für die Bewohner und die Besucher der Stadt Kevelaer wird die Zusammenarbeit mit der Stadt Kevelaer über die Aktion „Kevelaer blüht auf!“ sichtbar. Mit blühenden Akzenten in öffentlichen Anlagen trägt Eurofleurs Elbers zur Lebensqualität in Kevelaer bei.
Neben zahlreichen Maßnahmen zum Klima- und Umweltschutz, ist Eurofleurs Elbers auch daran interessiert, die eigene Klimaresilienz zu steigern und so potentielle wirtschaftliche Krisen durch Extremwetterereignisse vorzubeugen. Eurofleurs Elbers ist eines von sechs Unternehmen, die sich daher am Modellprojekt Klima.Profit der Kreise Kleve und Wesel beteiligen. Ziel des Projektes ist es, Unternehmen zu befähigen, Kompetenzen zur aktiven Anpassung an den Klimawandel aufzubauen. Dabei geht es z.B. um Maßnahmen bei Extremwetterlagen wie Starkregen oder Hitze. Zusammen mit Experten auf diesem Gebiet werden die Gegebenheiten im Unternehmen analysiert und Maßnahmen erarbeitet. Darüber hinaus ist der Austausch unter den beteiligten Unternehmen, die aus sehr unterschiedlichen Branchen stammen, ein wichtiger Aspekt. Wie im Netzwerk von Agrobusiness Niederrhein gilt es hier, von anderen zu lernen und gemeinsam Ideen zu Lösungen weiterzuentwickeln. Dr. Anke Schirocki, Geschäftsführung von Agrobusiness Niederrhein, begrüßt die Teilnahme von Eurofleurs Elbers am Modellprojekt Klima.Profit. „Es ist wichtig, dass wir Erfahrungen auch in Agrobusiness Unternehmen sammeln, was die Anpassung an den Klimawandel angeht. Wir werden im Austausch mit Eurofleurs Elbers bleiben und ihre Ergebnisse gerne an die anderen Unternehmen der Branche am Niederrhein kommunizieren“, fügt sie hinzu.
Produktionsleiter Maarten Welvaarts führte die Besuchergruppe durch den Betrieb. Die Besucher staunten über das Ausmaß der Photovoltaik-Anlagen. „Im Sommer erzeugen wir unseren benötigten Strom über diese Anlagen, im Winter klappt das leider noch nicht vollständig“, erläutert Welvaarts. „Zum Thema Wasserstoff als Speichermedium haben wir uns bereits mit Anbietern der Technik ausgetauscht. Leider ist die Effizienz bei der Umwandlung von Strom zu Wasserstoff und wieder zurück noch zu gering“, erläutert Welvaarts. Kathrin Poetschki von Agrobusiness Niederrhein ist überzeugt, dass bei dieser Technologie in den nächsten Jahren noch Fortschritte zu erzielen sind. „Wir werden diese Fortschritte verfolgen und bei der Kommunikation an die Unternehmen unseren Beitrag als Netzwerk für das Agrobusiness leisten.“
Fotos: Agrobusiness Niederrhein e.V.