Im September lud Agrobusiness Niederrhein Interessierte zu einer Besichtigung der Forstbaumschule Selders in Hünxe-Drevenack ein. Teilnehmende aus Deutschland und den Niederlanden tauschten sich über Forst, Klimawandel und das Konzept der Agroforstwirtschaft aus, bei dem Elemente aus Landwirtschaft und Forst auf einer Fläche miteinander verknüpft werden.
Kathrin Poetschki von Agrobusiness Niederrhein e.V. begrüßte die Teilnehmenden und stellte zu Beginn kurz die Arbeit des Vereins sowie ihre Rolle im deutsch-niederländischen Interreg-Projekt Agropole vor. Im Anschluss übernahm Felix Klein-Bösing, Betriebsleiter und Inhaber der Forstbaumschule Selders, das Wort und erläuterte bei einem Rundgang die Aufgaben und Herausforderungen einer Forstbaumschule.
Die 25 Hektar der Forstbaumschule Selders teilen sich auf 9 Felder auf, die Felix Klein-Bösing gemeinsam mit seiner Frau Yvonne und sechs weiteren Festangestellten und einigen Saisonarbeitskräften bewirtschaftet. Der Standort bietet gute Voraussetzungen für eine Forstbaumschule. Zum einen ist die Region zwischen Lippe und Rhein seltener von starken Wetterausschlägen betroffen, sodass ein eher milder und beständiger „Wetterkosmos“, wie Klein-Bösing es beschreibt, zu guten Anbaubedingungen führt. Zum anderen ermöglichen die sandigen Böden, dass die verkaufsfertigen Pflanzen gut ausgepflanzt gerodet werden können.
Selders vermarktet seine Forstkulturen NRW-weit. Der Grund für die Beschränkung auf NRW liegt darin, dass bei Forstkulturen darauf geachtet werden muss, dass nur heimische Pflanzen ausgepflanzt werden. Nur so gelingt eine optimale Anpassung an das lokale Ökosystem mit seinen ortsspezifischen Gegebenheiten, wie Wetterbedingungen und die bestehende Flora und Fauna. „Je nach Herkunft der Elternpflanzen weisen die Bäume später einen unterschiedlichen Wuchs auf, der an den Ursprungsstandort angepasst ist. Auch der Zeitpunkt der Blüte variiert je nach Herkunft“, erklärt Klein-Bösing. Das Saatgut muss aus anerkannten Beständen kommen. Um Kunden aus anderen Teilen Deutschlands zu bedienen, müsste die Forstbaumschule also auch entsprechend Saatgut aus diesen Gegenden beziehen und aussäen. Klein-Bösing fokussiert sich jedoch auf Arten aus und für NRW.
Rund die Hälfte seiner Kunden sind selber Baumschulkollegen, die die Pflanzen teils in ihren Baumschulen noch weiter aufziehen, teils aber auch direkt für den Einsatz im Garten- und Landschaftsbau nutzen. Klein-Bösing fährt dazu regelmäßig nach Willich und Meckenheim zur Baumschulbörse, wo er auf seine Kunden trifft. Die andere Hälfte seiner Ware geht direkt an den Forst.
Eine Herausforderung für Klein-Bösing ist die stets unsichere Prognose hinsichtlich der zu erwartenden Nachfrage. „Man produziert eigentlich immer ins Blaue hinein. Zwar gibt es immer mal wieder Trends, aber unsere Produkte haben eine lange Vorlaufzeit, sodass der Trend schon wieder vorüber sein kann, bis wir unsere Ware verkaufsfertig haben. Somit müssen wir uns oft auf unsere Erfahrungen und unser Bauchgefühl verlassen“, so der 42-jährige Betriebsleiter.
Viele Baumarten sind angesichts des Klimawandels und den daraus resultierenden Folgen wie Trockenheit, Hitze, Starkregen und Sturm aber auch von neuen Krankheiten und Schädlingen bedroht. Spitzahorn, Stieleiche, Roteiche, Ulme, Tanne und Walnuss sind derzeit beliebt, besonders wegen ihrer tiefen Wurzeln, die ein Überdauern von Trockenphasen ermöglichen.
Die Samen, die Klein-Bösing auf seinen Flächen ausbringt, werden teils mit Netzen und Schüttgeräten von den Elternbäumen entnommen, teils aber auch klassisch mit der Harke und mit viel Handarbeit gesammelt. Wichtig bei der Lagerung ist, dass das Saatgut gut durchlüftet ist, um Schimmel zu vermeiden. Rund zehn bis 15 Tonnen Saatgut sät die Forstbaumschule Selders jährlich aus – eine ganze Menge, wenn man das geringe Gewicht eines einzelnen Saatkorns bedenkt.
Von jedem Saatgut, das ausgesät wird, wird eine Keimprobe im Labor gemacht und ein offizielles Herkunftszeugnis mit Register und Stammnummer des jeweiligen Landes ausgestellt. Das ist wichtig, um die Qualität und die Regionalität bzw. Herkunft nachweisen zu können.
Der wichtigste Faktor für das Wachstum der Bäume in der Forstbaumschule ist die passende Menge Regenwasser. „Die ist noch entscheidender als die Düngung“, so Klein-Bösing. Viele Aufgaben in der Baumschule erfordern noch Handarbeit: Teils wird von Hand gesät, Unkraut gejätet und Saatgut im Lager umgeschichtet zur Belüftung und Trocknung. Aber auch Maschinen kommen zum Einsatz. Beispielsweise wird mithilfe eines Traktors ein Anbaugerät durch den Boden unter den Baumkulturen hindurchgezogen, der die Wurzeln auf die gewünschte Länge kappt. So sind alle Wurzeln vor dem Verschulen oder Umpflanzen auf eine Länge gekürzt und können am neuen Standort gerade in die Tiefe wachsen, wodurch ein optimales Wurzelwachstum und eine gute Versorgung mit Wasser und Nährstoffen gewährleistet werden.
Eine Herausforderung sind für Klein-Bösing auch Tiere, vor allem Vögel und Schalenwild, die sein Saatgut oder die Jungpflanzen fressen und beschädigen. Zäune, Netze, Vogelscheuchen bis hin zu Schaufensterpuppen, die mehrmals täglich versetzt werden, um den Eindruck zu erwecken, dass auf dem Feld gearbeitet wird – der Betriebsleiter muss sich immer wieder etwas Neues einfallen lassen, um seine Kulturen zu schützen.
Im Anschluss an den Betriebsrundgang stellten Vertreterinnen und Vertreter des Projekts „TransRegINT“ der Hochschule Rhein-Waal ihre Aktivitäten und Ziele im Kontext Agroforstwirtschaft vor. Die Teilnehmenden erhielten Informationen über Vorteile der Kombination von Landwirtschaft und Gehölzenund diskutierten über Hürden und Herausforderungen. Zum Abschluss gab es hausgemachte Kürbissuppe und Getränke, sodass die Teilnehmenden den Mittagsimbiss noch zum weiteren Kennenlernen und Austausch untereinander nutzen konnten.
Die Veranstaltung fand im Rahmen des deutsch-niederländischen Projekts „Agropole Innovates“ statt, das Akteure des Agrobusiness grenzüberschreitend vernetzt und durch den Austausch sowie vier konkrete Modellprojekte die Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit der Branche im Grenzgebiet fördert. Das Projekt wird durch das Interreg VI-Programm Deutschland-Nederland unterstützt.
Felix (unten kniend) und Yvonne Klein-Bösing (3.v.r.) führten die Gäste über die Anbauflächen ihrer Forstbaumschule in Hünxe-Drevenack.
(Foto: Sabine Aldenhoff)
Diese Veranstaltung fand im Rahmen des Projekts "Agropole Innovates" statt, das durch das Interreg VI-Programm Deutschland-Nederland unterstützt wird.
Finanzierung des Projekts Agropole Innovates
Das Projekt Agropole Innovates hat noch eine Laufzeit bis einschließlich August 2026 und wird neben den Eigenanteilen der Projektpartner im Rahmen des Interreg VI-Programms Deutschland-Nederland durchgeführt und mit 2,025 Mio. Euro durch die Europäische Union, das Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes NRW (MWIKE NRW), das Niedersächsische Ministerium für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung (MB Niedersachsen), das niederländische Wirtschaftsministerium (EZ) sowie die Provinz Limburg mitfinanziert. www.deutschland-nederland.eu
In september nodigde Agrobusiness Niederrhein in het kader van het Duits-Nederlandse project Agropole Innovates geïnteresseerden uit voor een bezoek aan Forstbaumschule Selders in Hünxe-Drevenack (D). Deelnemers uit Nederland en Duitsland wisselden van gedachten over bosbouw, klimaatverandering en agroforestry, waarbij elementen uit landbouw en bosbouw worden gecombineerd.
Kathrin Poetschki van Agrobusiness Niederrhein e.V. heette de deelnemers welkom en gaf een korte introductie over de organisatie en haar rol in het Interreg-project Agropole Innovates. Vervolgens nam Felix Klein-Bösing, bedrijfsleider en eigenaar van Forstbaumschule Selders, het woord en vertelde tijdens een rondleiding over de taken en uitdagingen van een bosboomkwekerij.
De 25 hectare van Forstbaumschule Selders zijn verdeeld over negen velden, die Felix Klein-Bösing samen met zijn vrouw Yvonne, zes andere vaste medewerkers en een paar seizoenarbeiders bewerkt. Op deze locatie zijn goede omstandigheden aanwezig voor een bosboomkwekerij. Enerzijds wordt het gebied tussen de Lippe en de Rijn zelden getroffen door zware weersomstandigheden, “wat betekent dat een vrij milde en stabiele ‘weerkosmos’ zorgt voor goede groeiomstandigheden,” aldus Felix Klein-Bösing. Anderzijds zorgen de zandgronden ervoor dat de verkoopsklare bomen gemakkelijk kunnen worden gerooid.
De bosbouwgewassen van Selders worden uitsluitend in Noordrijn-Westfalen verkocht. De reden hiervoor is dat alleen inheemse soorten worden gepland. Dit is de enige manier om ervoor te zorgen dat aanpassingen perfect aansluiten aan het lokale ecosysteem, waarbij rekening wordt gehouden met locatieafhankelijke omstandigheden, zoals weeromstandigheden en bestaande flora en fauna. “Afhankelijk van de herkomst van de ouderplanten vertonen de bomen later een andere groei, die is aangepast aan de oorspronkelijke locatie. Ook de bloeitijd varieert afhankelijk van de herkomst,” legt Felix Klein-Bösing uit. De zaadjes moeten afkomstig zijn van erkende voorraden. Om klanten uit andere delen van Duitsland, of het buitenland, te bedienen, zou de bosbouwkwekerij ook zaadjes uit deze regio's moeten verkrijgen en opkweken. Daarom richt het bedrijf zich uitsluitend op soorten uit en voor Noordrijn-Westfalen.
Ongeveer de helft van zijn klanten zijn collega-kwekers, van wie sommigen de bomen verder kweken in hun eigen kwekerijen, terwijl anderen ze direct gebruiken voor tuinaanleg en landschapsbeheer. Felix Klein-Bösing reist regelmatig naar regionale boomkwekerijbeurzen, waar hij zijn klanten ontmoet. De andere helft van zijn productie gaat rechtstreeks naar het bos.
Een uitdaging voor Felix Klein-Bösing is de permanente onzekerheid over de verwachte vraag. “Je kweekt voortdurend in het luchtledige. Er zijn altijd trends, maar onze producten hebben een lange levertijd, dus de trend kan voorbij zijn tegen de tijd dat die producten klaar zijn voor de verkoop. We moeten daarom vertrouwen op onze ervaring en intuïtie,” vertelt de 42-jarige eigenaar.
Veel boomsoorten worden bedreigd door klimaatverandering en de daaruit voortvloeiende gevolgen, zoals droogte, hitte, zware regenval en stormen, maar ook door nieuwe ziekten en plagen. De Noorse esdoorn, zomereik, Amerikaanse eik, iep, spar en walnoot zijn tegenwoordig populair, met name vanwege hun diepe wortels, waardoor ze droge periodes kunnen overleven.
De zaadjes die Felix Klein-Bösing op zijn percelen verspreidt, worden vaak met netten en een boomschudder van de ouderbomen opgevangen, maar soms worden ze ook op traditionele manier – met een hark en veel handwerk – verzameld.
Om schimmelvorming te voorkomen is het belangrijk dat er goed wordt geventileerd tijdens de opslag van het zaad. Forstbaumschule Selders zaait elk jaar zo'n tien tot vijftien ton zaaigoed; behoorlijk veel, gezien het beperkte gewicht van één zaadje. Van elk zaadje dat naar het laboratorium gaat, wordt een kiemmonster genomen. Vervolgens wordt een officieel herkomstcertificaat afgegeven met een register- en stamnummer als bewijs voor de kwaliteit en herkomst.
De belangrijkste factor voor de groei van de bomen in de bosboomkwekerij is de juiste hoeveelheid regenwater. “Dit is nog crucialer dan bemesting,” aldus Felix Klein-Bösing. Veel taken in de bosboomkwekerij vereisen nog steeds handwerk: soms wordt met de hand gezaaid of onkruid gewied en zaden worden handmatig verplaatst om te worden belucht en gedroogd. Maar machines zijn ook onmisbaar. Met een tractor wordt een werktuig door de grond onder de boomgewassen getrokken, waarmee wortels op de gewenste lengte worden afgesneden. Voor het verplanten worden alle wortels op dezelfde lengte afgesneden, zodat deze op de nieuwe locatie recht naar beneden kunnen groeien. Dit zorgt voor een optimale wortelgroei en een goede toevoer van water en voedingsstoffen.
Dieren, en dan met name vogels en hoefwild, zijn eveneens een uitdaging voor Felix Klein-Bösing. Deze pikken en beschadigen de zaadjes of jonge planten. Afrasteringen, netten, vogelverschrikkers en zelfs etalagefiguren die meerdere keren per dag worden verplaatst om de indruk te wekken dat er op het veld wordt gewerkt: de bedrijfsleider moet telkens iets nieuws bedenken om zijn gewassen te beschermen.
Na de rondleiding op de bosboomkwekerij was er een presentatie over het project TransRegINT. Medewerkers van de Hochschule Rhein-Waal vertelden over de projectdoelstellingen en de voordelen en uitdagingen van agroforestry. Het evenement werd afgesloten met een netwerklunch met onder andere zelfgemaakte pompoensoep met brood van Forstbaumschule Selders.
Het evenement vond plaats in het kader van het project Agropole Innovates. In dit project worden Duitse en Nederlandse partijen uit de agrobusiness met elkaar verbonden en worden de innovatiekracht en het concurrentievermogen van de sector in de grensregio bevorderd door netwerkmogelijkheden en vier concrete innovatieprojecten. Het project wordt ondersteund door het Interreg VI-programma Deutschland-Nederland.
Het project Agropole Innovates
Penvoerder van het project Agropole Innovates is Agrobusiness Niederrhein e.V.. De andere projectpartners zijn Brightlands Campus Greenport Venlo, Gemeente Venray, Hochschule Rhein-Waal, ISIS IC, Yookr, Baum & Bonheur (voorheen Baumschule Lappen), Compas Agro, Brand Qualitätsfleisch en Piglets Treatment System. Tot en met augustus 2026 maken zij onderdeel uit van het grensoverstijgende agrobusinessnetwerk Agropole Innovates, waarmee kennisoverdracht, innovatiekracht en concurrentievermogen in de sector worden bevorderd. Daarnaast worden in vier deelprojecten innovaties voor concrete uitdagingen ontwikkeld.
Het project wordt uitgevoerd in het kader van het Interreg VI-programma Deutschland-Nederland en met 2,025 miljoen euro medegefinancierd door de Europese Unie, het Ministerie van Economische Zaken, de Provincie Limburg en de Duitse ministeries MWIKE NRW en MB Niedersachsen.