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Die Besuchergruppe des Netzwerks Agrobusiness Niederrhein im neuen TUI Stall der Landwirtschaftskammer NRW in Haus Riswick in Kleve
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Aus dem Projekt "Agropole Innovates"

Die Zukunft der Landwirtschaft - Aktuelle Versuche der Landwirtschaftskammer NRW in Haus Riswick für Milchviehbetriebe

In Kleve am Niederrhein befindet sich eines der beiden Versuchs- und Bildungszentren der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen. Der Standort „Haus Riswick“ umfasst drei verschiedene Bereiche: Neben der Kreisstelle Kleve/Wesel und der Fach- und Berufsschule für die Berufe Landwirt und Fachkraft Agrarservice befindet sich hier das vorherrschende Versuchszentrum für Wiederkäuerforschung. Die Forschung an diesem Standort trägt dazu bei, eine zukunftsfähige Tierhaltung zu gestalten, die neben den wichtigen Aspekten des Klima-, Tier- und Umweltschutzes auch die gesellschaftliche Akzeptanz der Landwirtschaft berücksichtigt. 

Der Verein „Agrobusiness Niederrhein“, der sich als Netzwerk die bessere Vernetzung der Agrar- und Ernährungswirtschaft am Niederrhein zur Aufgabe gemacht hat, lädt regelmäßig zu verschiedenen Veranstaltungen ein. Im Vordergrund steht dabei die Vermittlung von Wissen über Innovationen, Unternehmen und Potenziale der Agrar- und Ernährungswirtschaft in der Region. Im Rahmen des Projektes „Agropole Innovates“, einem Interreg-Projekt zur Vernetzung und Förderung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit mit dem Nachbarland Niederlande, besuchte das Netzwerk nun auch den Standort der Landwirtschaftskammer in Kleve. Mit einer kleinen Gruppe von deutschen und niederländischen Interessierten wurden die aktuellen Versuche des Standortes erläutert, bevorstehende Projekte vorgestellt und natürlich auch die verschiedenen Stallungen besichtigt.

Martin Otten von der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen stellte im Rahmen der Veranstaltung den derzeit laufenden Versuch „NPassend“ vor. Der Versuch beschäftigt sich mit der Frage, wie sich Milchleistung und Stickstoffnutzungseffizienz bei den Milchkühen verhalten, wenn der Proteingehalt im Futter der Kühe während der Spätlaktation (zweite Laktationshälfte nach der Kalbung) reduziert wird und wie sich diese Proteinabsenkung auf die folgende Laktation auswirkt. Außerdem werden die Auswirkungen der Emissionen umweltrelevanter Gase untersucht. Hintergrund der Forschung sind die Verpflichtungen von Deutschland bis zum Jahr 2030 29% der Ammoniak-Emissionen gegenüber 2005 zu reduzieren. Im Jahr 2003 war die Landwirtschaft mit 92 % der Hauptverursacher der Ammoniakemissionen in Deutschland. Neben der Gülleausbringung wird in der Stallhaltung von Rindern die größte Menge an Ammoniakemissionen erzeugt. Denn im Gegensatz zur Haltung von Schweinen und Geflügel, die meist in einem geschlossenen System gehalten werden, so dass dort spezielle Filteranlagen zur Abluftreinigung eingebaut werden können, werden die Rinder in Deutschland hauptsächlich in offenen Stallsystemen mit einer natürlichen Lüftung gehalten.

Der Fütterungsversuch „NPassend“ wird in einem der Versuchsställe auf Haus Riswick durchgeführt. Dabei werden die Kühe in zwei Fütterungsgruppen eingeteilt, die sich lediglich im Rohproteingehalt der Mischrationen während der Spätlaktation unterscheiden. In der Trockenstehphase (Phase kurz vor der Geburt des Kalbes) und der Frühlaktation (erste Laktationshälfte nach der Kalbung) erhalten die beiden Gruppen eine Mischration mit gleichen Nährstoffgehalten. Für den Versuch wurde ein Stall in Lufträumen geteilt und jeweils die Schadstoffkonzentration in Frisch- und Abluft gemessen und die Ergebnisse unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Fütterung ausgewertet. Die Datenerfassung für den Versuch läuft noch bis September dieses Jahres. Im Jahr 2026 werden die Ergebnisse der Öffentlichkeit präsentiert.

Im Herbst letzten Jahres wurde auf dem Gelände von Haus Riswick ein neuer Versuchsstall eingeweiht. Der so genannte Tierwohl-Umwelt-Interaktions-Stall, kurz TUI-Stall, bietet Platz für 120 Kühe und ist in fünf Abteile unterteilt. Die Trennung der Lufträume der Abteile sowie die Trennung der Güllelagerräume ermöglicht auch die Messung umweltrelevanter Emissionen.

„Der Unterschied zwischen den fünf Abteilen liegt im Boden. Während die Tiere im ersten Teil auf Stroh stehen, sind die anderen vier Abteile mit verschiedenen Varianten von Spaltenböden ausgestattet, um herauszufinden, welcher Bodenbelag für die Vermeidung von schädlichen Gasen am besten geeignet ist“, erklärt Gregor Janknecht bei der Führung durch den noch leeren Stall. Zudem sollen 16 Kamerasysteme die Möglichkeit geben das Tierwohl der Kühe in den unterschiedlichen Abteilen besser beurteilen zu können.

Eine weitere Besonderheit des Stalls ist der Treibweg. Da eine Beeinflussung der Emissionen durch die nahegelegenen Ställe verhindert werden soll, befindet sich der neue Stall 100 m von den vorhandenen Stallungen entfernt. Gemolken werden die Kühe nicht im TUI-Stall, sondern im vorhandenen Melkkarussell im benachbarten Versuchsstall. Zweimal täglich werden die Tiere zum Melken getrieben. Danach müssen alle Kühe wieder in ihr zugewiesenes Abteil zurück. Dafür sorgt eine Technik, die einen Chip am Halsband der Kühe ausliest und dann die Tür zum richtigen Abteil öffnet. „Es ist wirklich faszinierend zu sehen, wie sich die Landwirtschaft entwickelt und wie die Landwirtschaftskammer NRW mit ihren Versuchen praxisnah zu dieser ökologisch und ökonomisch sinnvollen Entwicklung beiträgt.“. so Dr. Anke Schirocki, Geschäftsführung von Agrobusiness Niederrhein.

„Wir sind immer wieder dankbar für die Möglichkeit, unserem Netzwerk hochmoderne und neue Betriebe, aber auch Versuche und Ideen für die Zukunft vorstellen zu können“, ergänzt Lena Manten, Projektmitarbeiterin bei Agrobusiness Niederrhein. „Wir begrüßen dabei den deutsch-niederländischen Austausch im Rahmen des Interreg-Projekts Agropole Innovates. Wir waren bestimmt nicht zum letzten Mal auf Haus Riswick, hier gibt es regelmäßig etwas Neues zu entdecken!“ 

 

Die Besuchergruppe des Netzwerks Agrobusiness Niederrhein im neuen TUI Stall der Landwirtschaftskammer NRW in Haus Riswick in Kleve
Foto: Agrobusiness Niederrhein e.V.

 

Finanzierung des Projekts Agropole Innovates
Das Projekt Agropole Innovates hat noch eine Laufzeit bis einschließlich August 2026 und wird neben den Eigenanteilen der Projektpartner im Rahmen des Interreg VI-Programms Deutschland-Nederland durchgeführt und mit 2,025 Mio. Euro durch die Europäische Union, das Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes NRW (MWIKE NRW), das Niedersächsische Ministerium für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung (MB Niedersachsen), das niederländische Wirtschaftsministerium (EZK) sowie die Provinz Limburg mitfinanziert.

 

De toekomst van melkveebedrijven: een bezoek aan Haus Riswick

Een van de twee onderzoeks- en trainingscentra van de Landwirtschaftskammer Noordrijn-Westfalen bevindt zich net over de Nederlandse grens in Kleef. Deze locatie, Haus Riswick genaamd, omvat drie onderdelen; naast kantoor en een agrarische school is hier ook het toonaangevende centrum voor onderzoek bij herkauwers gevestigd. Hier wordt gekeken naar het ontwikkelen van een duurzame veehouderij die rekening houdt met klimaat, dierenwelzijn en milieubescherming alsook de maatschappelijke beeldvorming rondom veeteelt.

Agrobusiness Niederrhein, een vereniging voor netwerkvorming in de agrofoodsector in het Duits-Nederlandse grensgebied, organiseert regelmatig evenementen. Het doel daarvan is het delen van kennis over innovaties en bedrijven en het optimaal benutten van het potentieel van de agrobusiness in de grensregio. Vanuit het Duits-Nederlandse Interreg-project Agropole Innovates, waarvan Agrobusiness Niederrhein penvoerder is, werd een bezoek gebracht aan Haus Riswick in Kleef. Een groep Duitse en Nederlandse geïnteresseerden kreeg inzicht in lopende onderzoeken en aanstaande projecten, en er werd een bezoek gebracht aan verschillende stallen.

Martin Otten van de Landwirtschaftskammer NRW presenteerde het onderzoeksproject NPassend. In dit project wordt onderzoek gedaan naar de melkgift en de stikstofgebruiksefficiëntie van melkkoeien als het eiwitgehalte in het voer van de koe wordt verlaagd tijdens de late lactatie (de tweede helft van de lactatie na het afkalven) en hoe deze eiwitreductie van invloed is op de volgende lactatie. Ook wordt er gekeken naar de effecten van de uitstoot van broeikasgassen. De aanleiding van dit onderzoek is het streven van Duitsland om de ammoniakuitstoot tegen 2030 met 29% te verminderen ten opzichte van 2005. Uit cijfers blijkt dat 92% van alle ammoniakuitstoot in Duitsland afkomstig is van landbouw. Naast het uitrijden van vloeibare mest ontstaat het grootste deel van de ammoniakuitstoot door het op stal houden van vee. In tegenstelling tot varkens en pluimvee, die meestal in een gesloten systeem worden gehouden met speciale luchtzuiveringssystemen, worden runderen in Duitsland voornamelijk gehouden in open stallen met een natuurlijke ventilatie.

Het onderzoek voor NPassend wordt uitgevoerd in een van de onderzoeksstallen van Haus Riswick. De koeien zijn in twee voergroepen verdeeld, waarbij het gehalte aan ruwe eiwitten van de gemengde rantsoenen tijdens de late lactatie het enige verschil is. In de droge periode (de fase kort voor de geboorte van het kalf) en de vroege lactatie (de eerste helft van de lactatie na het afkalven) krijgen de twee groepen een gemengd rantsoen met hetzelfde nutriëntengehalte. Voor het onderzoek is een stal opgedeeld in meerdere luchtruimten. Er wordt gemeten wat de concentratie aan verontreinigende stoffen in verse en afgevoerde lucht is en vervolgens worden de uitkomsten geanalyseerd. Daarbij wordt rekening gehouden met de verschillende voederregimes. Het verzamelen van de onderzoeksgegevens duurt tot september van dit jaar. De onderzoeksresultaten worden in 2026 gepresenteerd.

Afgelopen herfst werd een hypermoderne onderzoeksstal in gebruik genomen op het terrein van Haus Riswick. Deze stal biedt plaats aan 120 koeien en is verdeeld in vijf compartimenten. De scheiding van de luchtruimten van de compartimenten en de scheiding van de mestopslagruimten maakt het ook mogelijk om uitstoot de meten die relevant is voor het milieu.

“Het verschil tussen de vijf compartimenten zit hem in de vloer. In het eerste compartiment staan de dieren op stro, terwijl de andere vier compartimenten verschillende soorten roostervloeren bevatten, om  te kunnen uitzoeken welk vloertype het meest geschikt is om schadelijke gassen te voorkomen,” legt Gregor Janknecht uit tijdens de rondleiding door de nog lege stal. Bovendien kan met behulp van zestien camerasystemen het welzijn van de koeien in de verschillende compartimenten beter worden beoordeeld.

De nieuwe stal ligt op 100 meter afstand van andere stallen om te voorkomen dat het onderzoek van de uitstoot wordt beïnvloed door de nabijgelegen stallen. De koeien worden niet in de TUI-stal gemolken, maar in de bestaande draaimelkstal in de naastgelegen onderzoeksstal. De dieren worden twee keer per dag naar de melkstal gedreven. Om ervoor te zorgen dat elke koe weer terugkeren naar hetzelfde compartiment terugkeert, wordt een chip in de halsriem van de koe uitgelezen, zodat alleen de deur naar het juiste compartiment wordt geopend.

“Het is fascinerend om te zien hoe de landbouw zich ontwikkelt en hoe de Landwirtschaftskammer NRW met deze onderzoeken bijdraagt aan deze ontwikkelingen, die belangrijk zijn voor mens, dier en milieu,” vertelt Dr. Anke Schirocki, directeur van Agrobusiness Niederrhein.

“Wij informeren ons netwerk altijd graag over innovatieve bedrijven, baanbrekende onderzoeken en ideeën voor de toekomst,” voegt Lena Manten, projectmedewerker bij Agrobusiness Niederrhein, toe. “Het was een mooie Duits-Nederlandse uitwisseling in het kader van het Interreg-project Agropole Innovates. Ik denk dat dit niet de laatste keer was dat we bij Haus Riswick op bezoek zijn geweest. Hier is regelmatig iets nieuws te ontdekken!”

 

Het project Agropole Innovates
Penvoerder van het project Agropole Innovates is Agrobusiness Niederrhein e.V.. De andere projectpartners zijn Brightlands Campus Greenport Venlo, Gemeente Venray, Hochschule Rhein-Waal, ISIS IC, Yookr, Baum & Bonheur (voorheen Baumschule Lappen), Compas Agro, Brand Qualitätsfleisch en Piglets Treatment System. Tot en met augustus 2026 maken zij onderdeel uit van het grensoverstijgende agrobusinessnetwerk Agropole Innovates, waarmee kennisoverdracht, innovatiekracht en concurrentievermogen in de sector worden bevorderd. Daarnaast worden in vier deelprojecten innovaties voor concrete uitdagingen ontwikkeld.

Het project wordt uitgevoerd in het kader van het Interreg VI-programma Deutschland-Nederland en met 2,025 miljoen euro medegefinancierd door de Europese Unie, het Ministerie van Economische Zaken, de Provincie Limburg en de Duitse ministeries MWIKE NRW en MB Niedersachsen.