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v.l.n.r.: Dr. Heiner Goldbach, Christian Heck (HGoTECH), Andrew Gallik (LWK), Dr. Anke Schirocki (Agrobusiness Niederrhein), Peter Tiede-Arlt (LWK), Yvonne van der Velden (Brightlands Campus Greenport Venlo) Foto: Agrobusiness Niederrhein
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Aus dem Projekt "Agropole Innovates"

Forschung für den Gartenbau – von der Wissenschaft bis zur praktischen Anwendung

Der Pflanzenanbau steht immer wieder vor neuen Herausforderungen. Daher bedarf es stets neuer Forschung, um die bestmögliche Pflanzengesundheit und die reichste Blüte mit guter Haltbarkeit zu gewährleisten. Zwei Mitglieder aus dem Netzwerk Agrobusiness Niederrhein haben sich diesen Aufgaben gestellt. Die Firma HGoTECH aus Bonn und das Versuchszentrum Gartenbau der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen in Straelen.

„Forschung zur Pflanzenphysiologie und Versuche im Zierpflanzenbau“, zu diesen Themen hatte Agrobusiness Niederrhein zusammen mit Brightlands Campus Greenport Venlo im Rahmen des Interreg-Projekts „Agropole Innovates“ nach Straelen eingeladen. „Wir brauchen Forschung für den Gartenbau, denn der Niederrhein ist zusammen mit unserer niederländischen Partnerregion Limburg eines der größten und innovativsten Agrobusiness-Regionen Europas“, sagt Dr. Anke Schirocki und hieß die Gäste in den Räumlichkeiten der Landwirtschaftskammer herzlich Willkommen.

Zu Beginn seines Vortrags stellte Dr. Heiner Goldbach das Unternehmen HGoTECH vor. Die Gesellschaft ist eine Ausgründung aus dem Institut für Nutzpflanzenwissenschaften und Ressourcenschutz der Universität Bonn. HGoTECH verfügt über eine Menge Expertise. So forscht Dr. Goldbach unter anderem seit über 30 Jahren zum Thema Düngung mittels Nährstoffaufnahme über die Blätter der Pflanze. Weitere Themen sind Pflanzenernährung, Düngung, Recyclingdünger sowie Pflanzenstärkung und Pflanzengesundheit.

Ein besonderes Augenmerk legt die HGoTECH auf ihr aktuelles Anliegen: Die weitere Erforschung und Entwicklung innovativer, torffreier Substrate, die hauptsächlich aus aufbereiteten Reststoffen bestehen. Oder einfacher ausgedrückt: „Wie können wir Torf ersetzen? Welche Materialien können wir verwenden? Wie können wir sie verbessern? Am Ende seines Vortrags zur Torfersatzforschung stellt Goldbach selbst die Frage: "Haben wir schon die Lösung?" und antwortet: "Wir sind schon ein gutes Stück vorangekommen! Forschung in diesem Bereich ist aber weiter notwendig.“ 
In der anschließenden Diskussion unterstrich Christian Heck die Bedeutung der Mitgliedschaft bei Agrobusiness Niederrhein. „Netzwerken zahlt sich aus“, meint er und berichtet über den Praktikanten, der jeden Tag von der Hochschule Rhein-Waal aus, von Kleve bis nach Bonn fährt. Der Praktikant wurde durch das Netzwerk vermittelt.

Im Anschluss präsentierte das Versuchszentrum Gartenbau, das zur Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen gehört, die aktuelle praxisorientierte Forschung zu verschiedenen Fragestellungen im Zierpflanzenbau.

Zu Beginn erklärt Andrew Gallik, Leiter des Versuchszentrums Gartenbau, „Die Profigärtner sind unsere Kunden. Wir haben hier in Straelen eigene Versuchsteams für den Zierpflanzenbau und für den Gemüseanbau. Die Berater der Landwirtschaftskammer sind unsere Bindeglieder nach außen. Dabei sind wir auch immer nah an den gesellschaftlichen Herausforderungen, wie der Verringerung chemischer Wirkstoffe und der Torfreduzierung.“

Peter Tiede-Arlt, Versuchsleiter Zierpflanzen, stellte im Rundgang durch die Gewächshäuser interessante Versuche zu Sonnenhut, Weihnachtsstern, Calluna, Hortensien, Rosen und Eukalyptus vor.

In den Gewächshäusern des Versuchszentrums werden verschiedene torfreduzierte Substrate getestet. In mehreren Versuchsreihen werden sie miteinander verglichen. Sensoren messen die Feuchtigkeit der Substrate. Die Bewässerung erfolgt durch das sogenannte Ebbe-Flut-System, bei dem für kurze Zeit Wasser auf die Tische gelassen und über die Töpfe von unten aufgenommen wird. Die Wasseraufnahme der Produkte wird durch Wiegen vor und nach dem Wässern gemessen. „Torf speichert Wasser und gibt es wieder ab“, sagt Tiede-Arlt. „Torf-Ersatzstoffe schaffen das meist nicht so gut.“

Der Weg vom Produzenten zum Kunden kann gut eine Woche dauern. Für viele Pflanzen in torfreduzierten Substraten ist das eine Herausforderung. „Je mehr wir den Torf reduzieren, desto weniger Wasserkapazität steht im Topf zur Verfügung. 50 Prozent Torfersatz funktionieren bereits sehr gut. Jetzt gilt es zu erforschen, wie der Rest reduziert werden kann“, sagt Tiede-Arlt.

Bei den Weihnachtssternen werden zurzeit Tests mit torffreien Substraten durchgeführt. Dabei werden sechs verschiedene Produkte an derselben Pflanzensorte getestet. Es zeigte sich, dass die Pflanzen in Abhängigkeit von der Substratzusammensetzung unterschiedlich gewachsen sind. „Kokosfaser kommt dem Torf sehr nahe“, so Tiede-Arlt, sei aber wegen des langen Importweges bedenklich. „Zusammen mit den Substratherstellern und den Gärtnereien arbeiten wir an Lösungen, damit die Pflanze in guter Qualität beim Verbraucher ankommt und er lange Freude daran hat.“

Zum Abschluss ging es in die Welt der Rosen. Weltweit ist die Rose die Schnittblume Nummer eins. Am Niederrhein gibt es eine starke Produktion von Rosen und einen intensiven Kontakt des Versuchszentrums zu den Gärtnereien. Die Rose ist eine wärmeliebende und damit energieintensive Pflanze. Vor mittlerweile drei Jahren wurde in Straelen mit einer neuen Versuchsreihe zur Energieeinsparung begonnen.

Die Rosen werden dabei in drei verschiedenen Gewächshäusern mit drei unterschiedlichen Klimabedingungen kultiviert. Neben der klassischen Klimaführung regelt der Klimacomputer zu einen „nur frostfrei“ und zum anderen nach dem „ZINEG-Verfahren“. ZINEG steht für „Zukunftsinitiative Niedrigenergie-Gewächshaus.“ Innerhalb dieses vom Bundesministerium geförderten Projektes wurden bereits vor rund zehn Jahren positive Erfahrungen im Gemüsebau gesammelt. „Geheizt wird nur moderat auf 10 bis 14 Grad. Bei leichter Sonneneinstrahlung bleibt die Lüftung geschlossen, dadurch heizt die Sonne das Gewächshaus klimaneutral und kostenlos auf“, erklärt Tiede-Arlt. „Beim Wechsel vom klassischen Verfahren zu ZINEG haben wir im ersten Jahr einen Pflanzenzuwachs von 10 Prozent und eine Energieeinsparung von 40 Prozent erreicht“, so Tiede-Arlt weiter. „Dieses Jahr haben wir mit drei neuen Sorten gestartet. Dieser Versuch wird drei Jahre dauern und bisher hat es gut funktioniert“, erklärt der Fachmann. Die Landwirtschaftskammer begleitet die Produktionsbetriebe bei der Umstellung auf dieses klimafreundlichere Verfahren. „Für die Betriebe sind solche Versuche mit einem hohen Kulturrisiko verbunden und sie sind dankbar für die Beratung der Spezialisten aus dem Versuchszentrum in Straelen“, so Tiede-Arlt.


Peter Tiede-Arlt (links) stellt den Besuchern die unterschiedlichen Versuche bei den Rosen vor.
Foto: Agrobusiness Niederrhein e.V.

 

      

Finanzierung des Projekts Agropole Innovates
Das Projekt Agropole Innovates hat noch eine Laufzeit bis einschließlich August 2026 und wird neben den Eigenanteilen der Projektpartner im Rahmen des Interreg VI-Programms Deutschland-Nederland durchgeführt und mit 2,025 Mio. Euro durch die Europäische Union, das Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes NRW (MWIKE NRW), das Niedersächsische Ministerium für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung (MB Niedersachsen), das niederländische Wirtschaftsministerium (EZ) sowie die Provinz Limburg mitfinanziert. www.deutschland-nederland.eu

 

 

Onderzoek voor de tuinbouw - van wetenschap tot praktische toepassing

De plantenteelt staat voortdurend voor nieuwe uitdagingen. Daarom is er voortdurend onderzoek nodig voor de best mogelijke gezondheid van planten en de rijkst mogelijke bloei met een goede houdbaarheid. HGoTECH uit Bonn en het Versuchszentrum Gartenbau van de Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen in Straelen houden zich hiermee bezig.

Onderzoek naar plantenfysiologie en proeven in de sierteelt waren de belangrijkste onderwerpen op het evenement, dat door Agrobusiness Niederrhein en Brightlands Campus Greenport Venlo werd georganiseerd in het kader van het Interreg-project Agropole Innovates. Dr. Anke Schirocki van Agrobusiness Niederrhein heette de gasten bij de Landwirtschaftskammer (LWK) welkom met de woorden: “Onderzoek voor de tuinbouw hier is noodzakelijk, omdat onze Duits-Nederlandse grensregio een van de grootste en meest innovatieve agribusinessregio's in Europa is.”

Dr. Heiner Goldbach begon zijn presentatie met een introductie van HGoTECH. Dit bedrijf is ontstaan uit het instituut voor gewaswetenschappen en grondstoffenbeheer (INRES) van de universiteit van Bonn. HGoTECH beschikt over veel expertise; Dr. Goldbach doet al meer dan 30 jaar onderzoek naar bemesting door middel van de opname van voedingsstoffen via de bladeren van de plant. Andere onderwerpen waar hij zich mee bezighoudt, zijn plantenvoeding, bemesting, gerecyclede meststoffen, plantversterking en plantgezondheid.

Netwerken loont
Momenteel richt HGoTECH richt zich met name op het verder onderzoeken en ontwikkelen van innovatieve, veenvrije substraten die voornamelijk bestaan uit verwerkte reststoffen. Hoe kunnen we turf vervangen? Welke grondstoffen kunnen we hiervoor gebruiken? Hoe kunnen we deze verbeteren? Aan het einde van zijn presentatie stelt Goldbach zelf de vraag: “Hebben we de oplossing al?” en hij antwoordt: “We hebben al veel vooruitgang geboekt, maar er is meer onderzoek nodig op dit gebied.” In de discussie die volgde, benadrukte Christian Heck van HGoTECH het belang van het projecten als Agropole Innovates. “Netwerken loont,” zei hij, terwijl hij vertelde over hun stagiair van de hogeschool Rhein-Waal, die elke ochtend van Kleve naar Bonn – ruim 160 km – reist. Deze stagiair kwam bij het bedrijf terecht via het Duits-Nederlandse netwerk.

Vervolgens presenteerde het Versuchszentrum Gartenbau actuele praktijkgerichte onderzoeken in de sierteelt. Peter Tiede-Arlt, hoofd van de afdeling voor sierteeltonderzoek, gaf een rondleiding door de kassen en proefvelden en liet interessante proeven met zonnehoed, kerststerren, struikhei, hortensia’s, rozen en eucalyptus zien.

“Onze klanten zijn professionele tuinders. Hier in Straelen hebben we eigen proefteams voor sierteelt en groenteteelt. De adviseurs van de LWK zijn onze oren en ogen naar de buitenwereld. Dankzij hen staan we dicht bij de uitdagingen van de sector, zoals het terugdringen van chemische middelen en veenreductie,” legt Peter Tiede-Arlt uit.

Veenvervangers
In de kassen van het onderzoekscentrum worden allerlei veenarme substraten getest. Deze worden met elkaar vergeleken in verschillende proefseries. Met sensoren wordt de vochtigheid van de substraten gemeten. De irrigatie wordt uitgevoerd met het zogenaamde eb-en-vloedsysteem, waarbij kortdurend een laagje water in de bakken wordt gepompt. Dit wordt van onderaf door de potplanten opgenomen. De wateropname wordt gemeten door ze voor en na het bewateren te wegen. “Veen slaat water op en geeft het weer af. Veenvervangers doen dit meestal minder goed,” verklaart Tiede-Arlt.

De weg van de producent naar de klant kan een goede week duren. Dit is een uitdaging voor veel planten met veenarme substraten. “Des te verder we het veen terugbrengen, des te minder watercapaciteit is er in de pot beschikbaar. We hebben gezien dat 50% veenvervanging heel goed werkt. Nu is het de kunst uit te zoeken hoe we het veenpercentage verder omlaag kunnen brengen,” vervolgt Tiede-Arlt.

Op dit moment vinden er proeven plaats met veenvrije substraten in kerststerren. Het blijkt dat de planten verschillend groeien, afhankelijk van de samenstelling van het substraat. Tiede-Arlt geeft aan: “Kokosvezel komt heel dicht in de buurt van veen, maar is een twijfelachtig alternatief, omdat die uit verre oorden moet worden geïmporteerd. Samen met de substraatproducten en plantenkwekerijen werken we hier aan oplossingen om ervoor te zorgen dat de plant de consument in goede kwaliteit bereikt en dat zij er lang van kunnen genieten.”

Energiebesparing
Als laatste werden de rozenkassen bezocht. Er worden veel rozen gekweekt in dit gebied. Daarom is er intensief contact tussen het onderzoekscentrum en regionale kwekerijen, met name aan de Duitse kant van de grens. Rozenstruiken houden van warmte en voor de teelt is dan ook veel energie nodig. Drie jaar geleden startte in Straelen een reeks proeven op het gebied van energiebesparing.

De rozen worden in drie verschillende kassen gekweekt met in alle drie andere klimaatomstandigheden. Naast een kas met de ‘klassieke’ verwarmingsstrategie wordt één kas verwarmd volgens de strategie ‘alleen vorstvrij’ en één volgens een strategie met ‘matige verwarming’. Met deze laatste methode werden zo’n tien jaar geleden al positieve ervaringen opgedaan in de groenteteelt. “De verwarming is met 10 tot 14 graden slechts matig en de ventilatie blijft bij weinig zonlicht gesloten. Bij de overstap van de klassieke strategie naar de matige verwarmingsstrategie realiseerden we in het eerste jaar een plantengroei van 10% en een energiebesparing van 40%. Dit jaar zijn we gestart met drie nieuwe variëteiten. De proef duurt drie jaar, maar de eerste resultaten zijn veelbelovend,” aldus Tiede-Arlt. De adviseurs van de LWK ondersteunen de kwekers bij de omschakeling naar deze klimaatvriendelijkere methode. “Voor de bedrijven gaan dergelijke proeven gepaard met een hoog teeltrisico. Zij zijn dan ook blij met het advies van de specialisten van het onderzoekscentrum in Straelen,” sluit Tiede-Arlt af.

 

Het project Agropole Innovates
Penvoerder van het project Agropole Innovates is Agrobusiness Niederrhein e.V.. De andere projectpartners zijn Brightlands Campus Greenport Venlo, Gemeente Venray, Hochschule Rhein-Waal, ISIS IC, Yookr, Baum & Bonheur (voorheen Baumschule Lappen), Compas Agro, Brand Qualitätsfleisch en Piglets Treatment System. Tot en met augustus 2026 maken zij onderdeel uit van het grensoverstijgende agrobusinessnetwerk Agropole Innovates, waarmee kennisoverdracht, innovatiekracht en concurrentievermogen in de sector worden bevorderd. Daarnaast worden in vier deelprojecten innovaties voor concrete uitdagingen ontwikkeld.

Het project wordt uitgevoerd in het kader van het Interreg VI-programma Deutschland-Nederland en met 2,025 miljoen euro medegefinancierd door de Europese Unie, het Ministerie van Economische Zaken, de Provincie Limburg en de Duitse ministeries MWIKE NRW en MB Niedersachsen.