Zwischen Hamminkeln, Bocholt und Haldern liegt die Hamminkelner Ortschaft Wertherbruch. Hier haben sich Heike Kraul und Eckhard Kloster ein kleines Paradies geschaffen. Seit 1999 führt das Paar ein Weinkontor, in dem Weine und Seccos mit und ohne Alkohol hergestellt und vertrieben werden. Um weitere Angebote für Kunden und Gäste zu schaffen, wurde 2003 der Grundstein für die hauseigene Gastronomie gelegt, die 2010 um eine Eventlocation und 2018 um eine Vinothek namens „Auszeit“ erweitert wurde. Und das beschreibt perfekt, was Kloster-Kraul seinen Gästen zu bieten hat. Denn neben kulinarischen Highlights und hauseigenen Weinen und Fruchtseccos laden die Vinothek sowie der angrenzende Weingarten nach toskanischem Vorbild, zum Entspannen und Genießen ein. „Uns beide eint die Begeisterung für die Toskana. Wären die Lebenshaltungskosten dort für eine Familie nicht so hoch gewesen, wären wir vielleicht sogar dorthin ausgewandert. Stattdessen haben wir uns dann entschieden, dieses Flair an den Niederrhein zu uns nach Hause zu holen“, berichtet Eckhard Kloster. Gebürtig kommt er aus dem rheinhessischen-Hügelland, genauer gesagt aus Worms-Abenheim. Dort übernahm er Ende der 80er Jahre das Weingut seiner Eltern, das in Kooperation mit einem Winzerkollegen noch heute bewirtschaftet wird und welches den Ursprung der Weine von Kloster-Kraul darstellt. Der Liebe wegen zog es ihn dann an den Niederrhein. „Neben meiner Leidenschaft für Weine und die Weinherstellung liebe ich es, Menschen eine gute Zeit zu bescheren, Gastfreundschaft zu zeigen, sie mit gutem Essen und guten Getränken zu versorgen und ihnen einen Ort der Geselligkeit und Entspannung zu bieten“, so der gelernte Winzer und Weinbautechniker.
Sohn Marco Kloster, Tochter Melina-Lisanne Kraul und Schwiegersohn Marvin Kraul sind ebenfalls ins Geschäft mit eingestiegen. Während Marco noch in den letzten Zügen seiner Ausbildung zum Winzer ist, ist Melina-Lisanne fürs Marketing und alle Fragen rund um die Eventlocation zuständig. Besonders Freude bereiten ihr Hochzeitsplanungen gemeinsam mit Brautpaaren, die ihren großen Tag bei Kloster-Kraul feiern möchten. Marvin Kraul behält als kaufmännischer Leiter den Überblick über die Zahlen und Heike Kloster-Kraul ist das Herz des Hauses und behält die gesamte Organisation des Familienunternehmens im Blick.
Über Agrobusiness Niederrhein das eigene Netzwerk erweitern
Dass Service und Gastfreundschaft hier großgeschrieben werden, merken auch Simone de la Motte und Kathrin Poetschki von Agrobusiness Niederrhein bei ihrem Besuch. Kloster-Kraul entschied sich jüngst, Mitglied im Netzwerk von Agrobusiness Niederrhein zu werden, das Akteure aus der grünen Branche untereinander vernetzt: Landwirtschaft, Gartenbau, Lebensmittelverarbeitung, Dienstleister, Logistik, Forschungs- und Bildungseinrichtungen sowie Institutionen, die sich allesamt dafür einsetzen, den Markt mit tierischen und pflanzlichen Produkten zu versorgen. Ziel des Vereins ist es, durch das Netzwerk, sowie Aktivitäten, zum Wissens- und Erfahrungsaustausch dazu beizutragen, dass Unternehmen Inspirationen für Lösungsansätze erhalten und das Agrobusiness am Niederrhein wettbewerbs- und zukunftsfähig aufgestellt ist. Außerdem engagiert sich der Verein in Projekten, entwickelt gemeinsam mit anderen, innovative Lösungsansätze für die Branche und trägt dazu bei, Fach- und Arbeitskräfte für die grüne Branche am Niederrhein zu begeistern.
Eckhard Kloster freut sich auf die Mitgliedschaft bei Agrobusiness Niederrhein: „Wir sind stark daran interessiert, neue Kontakte in der Branche zu knüpfen. Besonders die deutsch-niederländischen Aktivitäten des Vereins interessieren uns, da wir bisher wenig Kontakt zu den Niederländern haben, obwohl wir nur rund 20 Minuten von der Grenze entfernt wohnen.“ Kathrin Poetschki von Agrobusiness Niederrhein weiß, dass das keine Seltenheit ist: „Wir erleben häufig, dass es deutschen Unternehmen schwerfällt, Beziehungen in die Niederlande aufzubauen und so das Potential neuer Geschäftspartner und Kunden zu nutzen, das sich hinter der Grenze verbirgt. Umso wertvoller ist es, dass wir regelmäßig zu Veranstaltungen einladen, wo Akteure aus Deutschland und den Niederlanden aufeinandertreffen und sich kennenlernen.“
Kloster-Kraul investiert in Früchteveredelung
Neben dem Weinkontor und den Events ist die Früchteveredelung das dritte Standbein von Kloster-Kraul. So steht das Unternehmen Obstproduzenten aus der Region als Dienstleister zur Verfügung, um aus Äpfeln, Himbeeren, Erdbeeren oder Heidelbeeren Produkte wie Wein, Secco, Essig, Likör oder Spirituosen herzustellen. „Wir haben die Anlagen und das Knowhow, warum beides also nicht stärker nutzen, um für andere im Lohn zu veredeln bzw. zu produzieren? Hier sehen wir noch Potential und möchten zukünftig gerne in diesen Bereich investieren“, so Eckhard Kloster.
v.l. Eckhard Kloster von Kloster-Kraul, Simone de la Motte und Kathrin Poetschki von Agrobusiness Niederrhein, Richard Schwiete und Melina-Lisanne Kraul (beide Kloster-Kraul)