Die Zukunft der Energie- und Wärmeversorgung von Gewächshäusern war Thema eines Austausches der Gartenbau- sowie der Heiz- und Energiebranche. Mit dabei waren Gartenbauunternehmer und Techniker, Heizungsbauer, Versorgungstechnikingenieure, Energieberater und Ingenieure aus dem Sektor erneuerbare Energien. Konkret ging es um eine Minderung des CO2-Ausstoßes bei der Beheizung von Gewächshäusern.
Bisher werden im Gartenbau zur Beheizung wärmebedürftiger Gemüsearten und Zierpflanzen hauptsächlich fossile Brennstoffe eingesetzt. Häufig wird die Verbrennung fossiler Brennstoffe mit ressourcenschonenden Technologien gekoppelt, wie zum Beispiel Blockheizkraftwerke (BHKWs) oder Wärmepumpen. Jedoch ist es das Ziel, langfristig den Einsatz dieser Brennstoffe weiter deutlich zu reduzieren. Dazu kommt die 2021 eingeführte CO2-Steuer, die auch neue finanzielle Anreize für den Wechsel zu alternativen Energieträgern schafft.
Innerhalb des Workshops stellten die Teilnehmer:innen der Gartenbaubranche die Heiz- und Energieproblematik der Branche vor. Im Anschluss präsentierten die Unternehmen der Heiz- und Energietechnik ihre innovativen Produkte.
Schnell stand fest: Das Problem ist komplex und nicht so einfach zu lösen. Chancen werden z.B. in der Geothermie, der Wasserstofftechnik oder in Hackschnitzelheizungen gesehen. Eines der beteiligten Gartenbauunternehmen heizt und generiert Strom bereits über ein mit Biogas betriebenes BHKW.
Die Teilnehmer:innen waren sich einig: Es bedarf aufgrund der unterschiedlich aufgestellten Gartenbauunternehmen Individuallösungen und Übergangslösungen, um die Zeit bis zu einem technischen Durchbruch in dem Bereich zu überbrücken. Wasserstoff lässt sich noch nicht kosteneffizient erzeugen und speichern, Geothermie wird regional begrenzt zur Verfügung stehen und Holz wächst nicht schnell genug nach wenn zu viele Betriebe auf Hackschnitzel- oder Pellet- Anlagen umschwenken. Speicherformen für die fluktuierenden erneuerbaren Energien, wie zum Beispiel Wasserstoff, sind die große Hoffnung vieler Unternehmen, jedoch scheint die Technologie noch nicht ausgereift.
Der Bedarf nach einem nachhaltigen Energielieferanten für das Beheizen von Gewächshäusern ist groß und betrifft viele in der Branche. Daher sind gemeinsame Anstrengungen notwendig. Es gibt bereits Entwicklungen auf diesem Weg, eine Lösung ist jedoch noch nicht in Sicht. In diesem Austausch wurde deutlich, dass viele Unternehmen Entwicklungen in diesem Bereich vorantreiben und dass die Diskussion zwischen den Sparten Gartenbau und der Heiz- und Energietechnik neue Gedanken und Anregungen für zukunftsfähige Lösungen bringen kann.
Organisiert wurde dieses Treffen von Agrobusiness Niederrhein, vertreten durch Lukas Kahlau, dem Mobile Communication Cluster, vertreten durch Omed Abed, und der Hochschule Rhein-Waal, vertreten durch Johannes Pfeifer. Stattgefunden hat es im Rahmen des Cross Innovation Labs, eine Projektinitiative bei der es unter anderem darum geht, Akteure verschiedener Wirtschaftszweige zum Dialog zu bewegen und regionale Problematiken zu erörtern. Gefördert wird das Projekt im Rahmen des EFRE-Programms vom Land NRW und der Europäischen Union.